Die Aussagen des Korans über Mohammeds Sterblichkeit und darüber, dass er nur ein normaler Mensch war, scheinen im Koran zuerst ziemlich eindeutig zu sein (siehe 17:90-93; 18:110; 29:50-51; 34:50)
Trotz der ausdrücklichen Versicherungen des Korans, dass Mohammed nur ein Sterblicher sei, gibt es andere Verse, die die Grundlage für die spätere islamische Vergöttlichung Mohammeds legten. Der Koran macht bestimmte Aussagen und schreibt Mohammed spezifische Eigenschaften zu, die spätere Muslime nutzten, um ihre Hingabe und Verehrung Mohammeds zu rechtfertigen (siehe 6:162-163; 33:56-57)
Der Koran lehrt außerdem, dass Allah sich besonders bemühte, Mohammed zufrieden zu stellen (siehe 2:143-144; 93:5-8)
Allah tadelte sogar Menschen dafür, dass sie zu lange in Mohammeds Haus blieben oder seine Frauen nach seinem Tod heiraten wollten:
"O ihr, die ihr glaubt! Betretet nicht die Häuser des Propheten, es sei denn, es wird euch die Erlaubnis zu einer Mahlzeit gegeben – (wartet dabei nicht) auf deren Zubereitung –, doch wenn ihr eingeladen werdet, dann tretet ein, und wenn ihr gegessen habt, dann zerstreut euch, ohne euch in ein Gespräch zu vertiefen; denn dies würde dem Propheten Unannehmlichkeiten bereiten, doch er würde sich vor euch scheuen, während Allah sich nicht scheut, die Wahrheit zu sagen. Und wenn ihr sie (die Frauen des Propheten) um etwas bittet, so bittet sie von hinter einem Vorhang; dies ist reiner für eure Herzen und ihre Herzen. Und es steht euch nicht zu, dem Gesandten Allahs Unannehmlichkeiten zu bereiten, noch jemals seine Frauen nach ihm zu heiraten; wahrlich, dies wäre in den Augen Allahs schwerwiegend." (Sure 33:53)
Allah erwartete unter anderem von Mohammeds Adoptivsohn, Zaid ibn Haritha, dass er sich von seiner eigenen Frau scheiden sollte, weil Mohammed sie für sich wollte.
„Weder für einen gläubigen Mann noch für eine gläubige Frau gibt es, wenn Allah und Sein Gesandter eine Angelegenheit entschieden haben, die Möglichkeit, in ihrer Angelegenheit zu wählen. Und als du zu demjenigen sagtest, dem Allah Gunst erwiesen hatte und dem auch du Gunst erwiesen hattest: „Behalte deine Gattin für dich und fürchte Allah, und in deinem Inneren verborgen hieltest, was Allah doch offenlegen wird, und die Menschen fürchtetest, während Allah ein größeres Anrecht darauf hat, daß du Ihn fürchtest. Als dann Zaid keinen Wunsch mehr an ihr hatte, gaben Wir sie dir zur Gattin, damit für die Gläubigen kein Grund zur Bedrängnis bestehe hinsichtlich der Gattinnen ihrer angenommenen Söhne (Zaids Frau), wenn diese keinen Wunsch mehr an ihnen haben. Und Allahs Anordnung wird (stets) ausgeführt. (Sure 33:36-37)
Es bleibt natürlich jedem selbst überlassen, ob Zaid hier wirklich aus freien Stücken gehandelt hat. Auch stellt sich hier die Frage, wie ein Prophet Gottes eine bereits verheiratete Frau begehren kann.
Der Koran stellt im darauffolgenden Vers jedoch klar, dass es Mohammeds Pflicht war sie zu heiraten, denn:
"Es besteht für den Propheten kein Grund zur Bedrängnis in dem, was Allah für ihn verpflichtend gemacht hat. (So war) Allahs Gesetzmäßigkeit mit denjenigen, die zuvor dahingegangen sind - und Allahs Anordnung ist ein fest gefasster Beschluss - die Allahs Botschaften übermitteln, Ihn fürchten und niemanden fürchten außer Allah. Und Allah genügt als Abrechner." (Sure 33:38-39)
Der Koran erklärt daraufhin, dass Mohammed und Zaid nicht verwandt sind:
"Mohammed ist nicht der Vater irgend jemandes von euren Männern, sondern Allahs Gesandter und das Siegel der Propheten. Und Allah weiß über alles Bescheid." (Sure 33:40)
Allah ging später sogar so weit, Mohammed bestimmte Privilegien zu gewähren, die jedem anderen verboten waren, wie zum Beispiel mehr als vier Ehefrauen zu haben:
O Prophet, Wir haben dir erlaubt: deine Gattinnen, denen du ihren Lohn gegeben hast, das, was deine rechte Hand (an Sklavinnen) besitzt von dem, was Allah dir als Beute zugeteilt hat, die Töchter deiner Onkel väterlicherseits und die Töchter deiner Tanten väterlicherseits, die Töchter deiner Onkel mütterlicherseits und die Töchter deiner Tanten mütterlicherseits, die mit dir ausgewandert sind; auch eine (jede) gläubige Frau, wenn sie sich dem Propheten (ohne Gegenforderung) schenkt und falls der Prophet sie heiraten will: Dies ist dir vorbehalten unter Ausschluß der (übrigen) Gläubigen - Wir wissen wohl, was Wir ihnen hinsichtlich ihrer Gattinnen und dessen, was ihre rechte Hand (an Sklavinnen) besitzt, verpflichtend gemacht haben -, damit für dich kein Grund zur Bedrängnis bestehe. Und Allah ist Allvergebend und Barmherzig. Du darfst zurückstellen, wen von ihnen du willst, und du darfst bei dir aufnehmen, wen du willst. Und wenn du doch eine von denjenigen begehrst, die du abgewiesen hast, dann ist das für dich keine Sünde. Das ist eher geeignet, daß sie frohen Mutes, nicht traurig und daß sie alle mit dem zufrieden sind, was du ihnen gibst. Allah weiß, was in euren Herzen ist. Allah ist Allwissend und Nachsichtig. (Sure 33:50-51)
Laut authentischen Hadithen (Überlieferungen) wurden diese Verse offenbart, um Mohammeds sexuellen Wünsche zu befriedigen, indem ihm erlaubt wurde, mit jeder Frau zu schlafen, die sich ihm anbot:
Aisha (eine seiner Frauen) berichtet dazu:
"Ich pflegte auf jene Frauen herabzusehen, die sich Allahs Gesandtem hingegeben hatten, und sagte: '(Wie) kann sich eine Frau einem Mann hingeben?' Doch als Allah offenbarte: “Du darfst zurückstellen, wen von ihnen du willst, und du darfst bei dir aufnehmen, wen du willst. Und wenn du doch eine von denjenigen begehrst, die du abgewiesen hast, dann ist das für dich keine Sünde” (33:51) sagte ich (zum Propheten): “Ich habe das Gefühl, dass dein Herr es eilig hat, deine Wünsche und Begierden zu erfüllen.'"
(Sahih Al-Bukhari, Band 6, Buch 60, Nummer 311)
Aisha berichtet ebenfalls:
"Ich war eifersüchtig auf die Frauen, die sich Allahs Gesandtem hingegeben hatten, und sagte: 'Empfindet die Frau keine Scham, sich einem Mann hinzugeben?' Als dann Allah, der Erhabene und Glorreiche, diesen Vers offenbarte: “Du darfst zurückstellen, wen von ihnen du willst, und du darfst bei dir aufnehmen, wen du willst. Und wenn du doch eine von denjenigen begehrst, die du abgewiesen hast, dann ist das für dich keine Sünde” (33:51), sagte ich ('Aisha): 'Es scheint mir, dass dein Herr es eilig hat, deinen Wunsch zu erfüllen.'"
(Sahih Muslim, Buch 008, Nummer 3453)
"Empfindet die Frau keine Scham, sich einem Mann hinzugeben?" Dann offenbarte Allah, der Erhabene und Glorreiche, diesen Vers: “Du darfst zurückstellen, wen von ihnen du willst, und du darfst bei dir aufnehmen, wen du willst” Ich ('Aisha) sagte: 'Es scheint mir, dass dein Herr es eilig hat, deinen Wunsch zu erfüllen.'" (Sahih Muslim, Buch 008, Nummer 3454)
Der Koran erklärt außerdem, dass Mohammed ebenfalls die Autorität besitzt, das Erlaubte und das Verbotene zu erklären, d.h. halal und haram festzulegen:
„Kämpft gegen diejenigen, die nicht an Allah und nicht an den Jüngsten Tag glauben und nicht verbieten, was Allah und Sein Gesandter verboten haben, und nicht die Religion der Wahrheit befolgen - von denjenigen, denen die Schrift gegeben wurde -, bis sie den Tribut aus der Hand entrichten und gefügig sind!“ (Sure 9:29)
Um ein mögliches Missverständnis zu verhindern, sei betont: Die Kritik richtet sich nicht darauf, dass der Koran den Befehl enthält, einem Propheten Gottes zu gehorchen. Die Kritik bezieht sich darauf, das der Gehorsam gegenüber einem Menschen (welcher laut dem Koran selbst Fehler machte und zurechtgewiesen wurde) hier nicht an Bedingungen geknüpft ist, sondern wie Allahs Wille absolut ist.
Das bedeutet, dass im Koran Mohammeds eigenes Wort (außerhalb des Quran) genauso zu gehorchen ist wie das Wort Allahs (im Koran). Das ist ein Aspekt, der Vergöttlichung darstellt und daher blasphemisch ist.
Es kam aber sogar vor, dass Mohammed bereits erhaltene Verse wieder korrigieren lies, um nachträglich noch etwas hinzuzufügen.
Überliefert von Al-Bara: Es wurde offenbart: „Nicht gleich sind die Gläubigen, die (zu Hause) sitzen, und diejenigen, die sich anstrengen und kämpfen auf dem Weg Allahs.“ (Sure 4:95)
Der Prophet sagte: „Ruft Zaid zu mir und lasst ihn die Tafel, das Tintenfass und das Schulterblatt bringen.“
Dann sagte er: „Schreib: ‚Nicht gleich sind die Gläubigen, die sitzen…‘,“
und zu dieser Zeit saß ‘Amr bin Um Maktum, ein blinder Mann, hinter dem Propheten. Er sagte: „O Gesandter Allahs! Was ist deine Anweisung für mich (im Hinblick auf diesen Vers), da ich ein blinder Mann bin?“
Daraufhin wurde anstelle des obigen Verses der folgende Vers offenbart: „Nicht gleich sind die Gläubigen, die (zu Hause) sitzen, außer diejenigen, die behindert sind (durch Verletzung oder Blindheit oder Lahmheit etc.), und diejenigen, die sich anstrengen und kämpfen auf dem Weg Allahs.“(Sure 4:95)
(Sahih Bukhari Volume 6, Book 61, Hadith Number 512;
Sahih Muslim Book 38, Hadith Number 6693)
Auch kam vor, dass Mohammed Verse aus dem Koran vergessen hat:
Überliefert von Aisha: Der Gesandte Allahs hörte eines Nachts einen Mann den Qur'an rezitieren und sagte: „Möge Allah ihm seine Barmherzigkeit schenken, denn er hat mich an diese und jene Verse aus diesen und jenen Suren erinnert, die ich vergessen hatte.“
(Sahih Bukhari Volume 6, Book 61, Hadith Number 558)
Es gab Menschen aus Mohammeds Umfeld, welche öffentlich behaupteten, Offenbarungen für ihn geschrieben zu haben.
Im Koran lesen wir dazu:“Und wer ist ungerechter, als wer gegen Allah eine Lüge ersinnt oder sagt: Mir ist (Offenbarung) eingegeben worden, während ihm überhaupt nichts eingegeben worden ist, und wer sagt: Ich werde hinabsenden, gleich dem, was Allah hinabgesandt hat? Und wenn du sehen würdest, wie sich die Ungerechten in den Fluten des Todes befinden und die Engel ihre Hände ausstrecken: Gebt eure Seelen heraus! Heute wird euch mit der schmählichen Strafe vergolten, daß ihr stets über Allah die Unwahrheit gesagt habt und euch gegenüber Seinen Zeichen hochmütig zu verhalten pflegtet.” (6:93)
Im berühmten Tafsir Anwar al-Tanzil wa Asrar al-Ta'wil von Abdallah Ibn Umar al-Baidawi lesen wir zu diesem Vers:
„Ich werde hinabsenden, gleich dem, was Allah hinabgesandt hat“, bezieht sich auf Abdullah Ibn Sad Ibn Abi Sarh, der für den Gesandten Allahs schrieb, als der Vers „Wir schufen den Menschen ja aus einem Auszug aus Lehm.“(23:12) offenbart wurde.
Als Muhammad zu dem Teil kam, der sagt: „...Hierauf ließen Wir ihn als eine weitere Schöpfung entstehen.”(23:14), sagte Abdullah aus Verwunderung über die Details der Schöpfung des Menschen: „Segensreich ist Allah, der beste der Schöpfer!“
Der Prophet sagte: „Schreib es nieder; denn so wurde es offenbart.“
Abdallah zweifelte und sagte: „Wenn Mohammed die Wahrheit sagt, dann empfange ich die Offenbarungen genauso wie er, und wenn er ein Lügner ist, dann ist das, was ich gesagt habe, genauso gut wie das, was er gesagt hat.“
Quelle: Tafsir Anwar al-Tanzil wa Asrar al-Ta'wil von Abdallah Ibn Umar al-Baidawi, Sure 6:93
Ein weiterer Schreiber Mohammeds war Bel'am, ein Christ aus Griechenland.
Ibn Abbas überlieferte:
"Der Prophet lernte von einem fremden Sklaven in Mekka, der ein Kruzifix anbetete. Er hieß Bel’am. Die anderen, die den Propheten dort sahen, redeten darüber, dass Mohammed alles von Bel’am lernte."
Aufgrund dieser Situation soll 16:103 offenbart worden sein, wo es heißt: “Und Wir wissen sehr wohl, daß sie sagen: Es lehrt ihn nur ein menschliches Wesen. Die Sprache dessen, auf den sie hinweisen, ist eine fremde, während dies hier deutliche arabische Sprache ist.” (Sure 16:103)
Das ein Grieche Einfluss auf den Koran gehabt haben muss würde auch erklären, warum verschiedene Namen wie "Ilyas" einen klar griechischen Einfluss vorweisen, obwohl es im hebräischen Original (und arabisch' verwandter Sprache) Elija heißt (Siehe Ilyas 6:85, 37:123; Ilyasin 37:130)
Quelle: Tabari, Cami’ul-Beyan, 14/119
Ein anderer möglicher Kanditat für den Mann mit fremder Sprache wäre ein Mann vom Stamm Ibn Najjars.
Sowohl in Sahih Bukhari, als auch in Sahih Muslim, zwei der authentischsten Quellen der sunnitischen Orthodoxie, erfahren wir über Anas ibn Malik, einem Weggefährten Mohammeds:
“Es gab einen Christen, der den Islam annahm und die Surat al-Baqara und Al-Imran las. Er pflegte, für den Propheten zu schreiben.
Später kehrte er jedoch zum Christentum zurück und sagte: „Muhammad weiß nichts, außer dem, was ich für ihn geschrieben habe.”, und die Leute messten ihm viel Bewunderung bei.
Dann ließ Allah (oder Anas ibn Malik) ihn sterben, und die Leute begruben ihn. Doch am nächsten Morgen sahen sie, dass er wieder ausgegraben war.
Sie sagten: „Das ist die Tat von Mohammed und seinen Gefährten. Sie haben das Grab unseres Gefährten ausgehoben und seinen Körper herausgenommen, weil er von ihnen weggelaufen ist.“
Sie gruben das Grab erneut tiefer für ihn, aber am nächsten Morgen sahen sie wieder, dass er ausgegraben wurde. Sie sagten: „Das ist eine Tat von Mohammed und seinen Gefährten. Sie haben das Grab unseres Gefährten ausgehoben und seinen Körper hinausgeworfen, weil er von ihnen weggelaufen ist.“
Sie gruben das Grab diesmal so tief wie möglich, aber am nächsten Morgen sahen sie erneut, dass der Körper ausgegraben daneben lag. Danach hörten sie auf, ihn weiter zu begraben.”
Quellen:
Sahih Bukhari Volume 4, Book 56, Hadith Number 814
oder Sahih Muslim Book 38, Hadith Number 6693
Salman al-Farisi ("der Perser") war
Die offizielle Position des sunnitischen Islams besagt, dass der Koran ein einzigartiges Merkmal enthält, das als Abrogation (Aufhebung) bekannt ist. Die sunnitische Lehre behauptet, dass der Koran Verse enthält, die andere Verse innerhalb des Korans aufheben bzw. anullieren. Die Verse, die aufgehoben oder annulliert wurden, sind als Mansukh bekannt, und die Texte oder Befehle, die das Aufheben bewirken, werden als Nasikh bezeichnet.Grundlage dafür bilden folgende Verse:
"Und für welchen Vers (Ayatin) Wir aufheben oder in Vergessenheit geraten lassen, bringen wir ein besseres oder ein Gleiches davon. Weißt du nicht, dass Allah über alles mächtig ist?" (Sure 2:106)
"Allah löscht aus, was Er will, und läßt bestehen; und bei Ihm ist der Kern des Buches." (Sure 13:39)
"Und wenn Wir einen Vers (Ayatin) durch einen anderen Vers (Ayatin) austauschen und Allah sehr wohl weiß, was Er herabsendet – sagen sie: 'Du bist ein Lügner!' Nein, aber die meisten von ihnen wissen nicht." (Sure 16:101)
Sunnitische Muslime glauben, dass es Allah ist, der beide Textarten offenbart hat, d. h. Allah ist derjenige, der sowohl die aufgehobenen als auch die aufhebenden Verse herabgesandt hat.
Wenn man aber auf die spezifischen Verse achtet, sagt keiner von ihnen explizit, dass Allah die aufgehobenen Verse herabgesandt hat: Die oben genannten Texte sagen nur, dass Allah bestimmte Verse aufhebt, annulliert oder verschwinden lässt, aber sie sagen nicht, dass er auch die Passagen offenbart hat, die er später annulliert.
Mit anderen Worten, der Koran schreibt nur die aufhebenden (nasikh) Verse Allah zu, aber er gibt nicht an, dass auch die aufgehobenen (mansukh) Verse ursprünglich von Allah stammen. Die Herkunft dieser Verse bleibt in den oben genannten Passagen unbestimmt.Eine eingehendere Untersuchung des Korans zeigt jedoch, dass laut dem Koran Satan, nicht Allah, für zumindest einige der aufgehobenen Verse verantwortlich ist.
In Sure 22, Vers 52 heißt es:
Und Wir sandten vor dir keinen Gesandten oder Propheten, ohne daß ihm, wenn er etwas rezitierte (tamanna), der Satan in seine Rezitation etwas dazwischen geworfen hätte. Aber Allah hebt auf, was der Satan dazwischenwirft. Hierauf legt Allah Seine Verse (Ayatin) eindeutig fest. Und Allah ist Allwissend und Allweise. (Sure 22:52)
Sura 22:52 bezieht sich eindeutig auf spezifische Verse, die Satan in die Botschaft Allahs eingefügt hat. Allah tilgt anschließend, was Satan in die Rezitationen der Propheten vorgeschlagen hat, und etabliert damit seine Offenbarung. Er tut dies, indem er etwas Besseres oder Ähnliches zu dem offenbart, was Satan brachte, allerdings ohne die Täuschungen und/oder Verzerrungen des Satan.
Diese Analyse wird weiter unterstützt, wenn man sorgfältig auf den unmittelbaren Kontext von Sura 16:101 achtet:
„Und wenn du den Koran rezitierst, suche Zuflucht bei Allah vor dem verfluchten Satan. Siehe, er hat keine Macht über diejenigen, die glauben und ihr Vertrauen auf ihren Herrn setzen. Seine Macht gilt nur über diejenigen, die ihn zu ihrem Freund machen und diejenigen, die Ihm (Allah) Partner zuschreiben. Und wenn Wir einen Vers (Ayatin) durch einen anderen Vers (Ayatin) austauschen und Gott sehr wohl weiß, was Er herabsendet – sagen sie: 'Du bist ein Lügner!' Nein, aber die meisten von ihnen wissen nicht." (Sure 16:98-101)
Die Schlussfolgerung, die wir hier ziehen können, ist, dass Mohammed Allah um Schutz vor Satan bitten sollte, jedes Mal, wenn er den Koran rezitierte, da Satan die Gewohnheit hatte, seine eigenen Verse einzufügen, um Mohammed und die Muslime über die wahre Bedeutung des Korans zu verwirren.
Man könnte argumentieren, dass der Satan keinen Einfluss auf den Koran hatte, da Mohammed glaubte und sein Vertrauen auf seinen Herren setzte, aber die Propheten vor ihm haben nichts Anderes getan.
So oder so ist der einzige Autor der aufgehobenen Verse, der explizit im Koran genannt wird, Satan.
Da eine Reihe von aufgehobenen Versen weiterhin Teil des Korans ist, müssen sich Muslime also mit der Möglichkeit auseinandersetzen, dass ihr Buch Verse enthält, die von Satan zumindest inspiriert wurden, da er der Einzige ist, der laut dem Koran für aufgehobene Verse verantwortlich war.
Selbst wenn ein Muslim diese Schlussfolgerung ablehnt, kann man kaum vermeiden zuzugeben, dass dies zumindest ein weiteres Beispiel für die Unvollständigkeit des Korans ist. Es wäre hier sehr einfach gewesen, eine kurze Erklärung über den Ursprung der aufgehobenen Verse hinzuzufügen. So wie es steht, scheinen die verfügbaren islamischen Daten aber Satan als Urheber zumindest eines Teils des heutigen Korans darzustellen.Und auch wenn Muslime unserer Schlussfolgerung nicht zustimmen, bitten wir, über folgende Fragen nachzudenken: Wie kann man sicher sein, dass Allah alle Verse, die Satan eingefügt hat, entfernt hat, bevor Mohammed starb?
In Sure 15:9 heißt es: “Gewiß, Wir sind es, die Wir die Ermahnung offenbart haben, und Wir werden wahrlich ihr Hüter sein.” - Doch wieso kann nicht auch dieser Satz von Satan stammen, um Muslime über fundamentale Auslegungen des Korans in die Irre zu führen?
Der Koran lehrt, dass die Christen über die Kreuzigung Jesu in die Irre geführt wurden. Die Evangelien lehren wie zuvor erwähnt, dass Jesus Gott war. Wenn man nun dem Koran glauben soll, dann hat Allah fast 600 Jahre gewartet, bevor er diesen grundlegenden Fehler in der Glaubenslehre korrigiert hat, der die gesamte Christenheit – mehrere Milliarden Menschen bis heute – in die Irre geführt hat.
Diese Tatsache erweckt nicht gerade Vertrauen darin, dass der Gott des Islam großen Wert darauf gelegt hat, Fehler und falsche Darstellungen in seinen Schriften schnell zu korrigieren. Wie kann ein Muslim sich also sicher sein, dass Allah nicht ähnlich fundamentale Fehler und Verzerrungen im Koran hinterlassen hat, wie er sie in den Evangelien zuließ? Es gibt noch eine weitere unbequeme Frage. Sure 22:52 behauptet, dass Allah entfernt, was Satan eingefügt hat. Was sagt das über die beträchtliche Anzahl von Versen aus, die einst im Koran waren, heute aber nicht mehr darin zu finden sind? Wurden sie alle oder die meisten entfernt, weil sie von Satan stammten?
Besonders beunruhigend ist in diesem Zusammenhang der Vers über die Steinigung, da er ein grundlegender Bestandteil der Scharia ist, obwohl er nicht mehr im Koran steht. Das sunnitisch-islamische Recht verlangt bis heute, Ehebrecher zu steinigen. Folgen Muslime in diesem Fall tatsächlich einem Befehl Satans, da dieser Vers nicht mehr Teil des Koran ist und durch einen Vers ersetzt wurde, der stattdessen die Auspeitschung von Ehebrechern anordnet (Sure 24:2)?
Genau vor diesem Widerspruch soll sich laut Sahih Bukhari auch Umar b. al Khattab gesorgt haben:
„Umar sagte: ‚Ich fürchte, dass die Leute nach langer Zeit sagen könnten: „Wir finden die Verse über die Steinigung bis zum Tod nicht im Heiligen Buch“, und dass sie deshalb vom Weg abkommen, indem sie eine Verpflichtung aufgeben, die Allah offenbart hat. Wahrlich, ich bestätige, dass die Strafe der Steinigung bis zum Tod auf denjenigen angewendet werden soll, der illegalen Geschlechtsverkehr begeht, wenn er bereits verheiratet ist und das Verbrechen durch Zeugen, Schwangerschaft oder Geständnis bewiesen wird.‘ Sufyan fügte hinzu: ‚Ich habe diese Überlieferung so auswendig gelernt.‘ `Umar fügte hinzu: ‚Wahrlich, Allahs Gesandter hat die Strafe der Steinigung bis zum Tod vollzogen, und auch wir haben dies nach ihm getan.‘“ (Sahih al-Bukhari Nr. 6829)
Man könnte auch eine etwas andere Perspektive einnehmen. Wenn wir einige der abrogierten und abrogierenden Verse betrachten, z. B. das Prinzip “Es gibt keinen Zwang in der Religion” (Sure 2:256) aus der Zeit vor der Eroberung Mekkas, was später durch ”Kämpft und tötet die Götzendiener, wo immer ihr sie findet” (Sure 9:5) aufgehoben wurde, dann scheint es oft so, dass die früheren und aufgehobenen Verse die Besseren sind, während die späteren aufhebenden Verse von der bösen und gewalttätigen Sorte sind.
Wenn man darüber nachdenkt, könnte man zu dem Schluss kommen, dass es eigentlich umgekehrt war, d. h. Satan hat es geschafft, die Verse aufzuheben, die Allah ursprünglich offenbart hatte.Wie oben angedeutet, stimmen wir der wahrscheinlichen muslimischen Einwendung zu, dass der Autor des Korans höchstwahrscheinlich nicht beabsichtigte zu sagen, dass die aufgehobenen Verse ursprünglich von Satan stammen. Die oben dargestellte These ergibt sich jedoch aus einer fundamentalen Auslegung des Korans.
Wir erleben es täglich, dass Menschen etwas anderes sagen, als sie eigentlich ausdrücken wollten. Das ist menschlich. Diese sehr menschliche Eigenschaft findet sich auch im Koran. Die Tatsache, dass der Koran in dieser Angelegenheit etwas sagt, was er nicht sagen wollte, ist ein weiterer Beweis dafür, dass der Autor des Korans nicht der allwissende Gott war, sondern ein fehlbarer Mensch, der nicht erkannte, dass er etwas gesagt hat, das er gar nicht meinte.
Das gesamte Konzept der Aufhebung im Allgemeinen ist ein starkes Indiz dafür, dass der Koran nicht von einem allwissenden Gott stammt. Stattdessen tastete sich Mohammed eher durch die Umstände hindurch und musste seine „Offenbarungen“ ständig anpassen, wenn sich die Gegebenheiten änderten (z.B. das Schrittweise Verbot von Alkohol oder der härtere Umgang mit Nichtmuslimen nach der Eroberung Mekkas durch die Muslime).
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